| Pressemitteilung

Neues vom Grundstücksmarkt in Rheinland-Pfalz: Bodenpreise in Rheinland-Pfalz im Aufwind

- Demografische Effekte machen sich auch im ländlichen Raum bemerkbar

Zu dieser Erkenntnis gelangen die Gutachterausschüsse in Rheinland-Pfalz nach der Auswertung von rund 36.000 Kauffällen unbebauter Grundstücke und der daraus zum Stichtag 1.1.2016 abgeleiteten rund 59.000 Bodenrichtwertzonen. Gegenüber der letzten Bodenrichtwertermittlung in 2014 sind die Bodenpreise in Rheinland-Pfalz landesweit angestiegen. Während der Anstieg bei den Wohn- und Mischbauflächen teilweise nur noch moderat ausfällt (im Mittel 4 %), haben sich bei den land- und forstwirtschaftlichen Flächen enorme Steigerungen (im Mittel 11 %) ergeben. In den eher ländlich strukturierten Bereichen macht sich hingegen der demografische Wandel bemerkbar. Dort sinken insbesondere in den „alten“ Ortslagen die Bodenpreise zunehmend.

Das geht aus den Bodenrichtwerten 2016 hervor, die die Vorsitzenden der zwölf Gutachterausschüsse in Rheinland-Pfalz heute im Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz (LVermGeo) in Koblenz vorgestellt haben.

Von der Nähe zum wirtschaftlich sehr dynamischen Großherzogtum Luxemburg profitieren die Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich sowie teilweise der Eifelkreis Bitburg-Prüm, denn dort sind die Bodenpreise in allen Bereichen (Wohnbau-, Mischbau, Gewerbe- und landwirtschaftlich genutzte Flächen) weiter angestiegen. Dagegen verfallen in ländlich strukturierten und abgelegenen Kreisen wie beispielsweise dem Donnersbergkreis, dem Landkreis Kusel, dem Landkreis Südwestpfalz, den kreisfreien Städten Pirmasens und Zweibrücken, dem Landkreis Birkenfeld, dem Vulkaneifelkreis, dem Rhein-Lahn-Kreis sowie dem Westerwaldkreis in den alten Ortslagen die Bodenpreise (bis zu – 4 %).

In den städtisch strukturierten Gebieten, insbesondere in den kreisfreien Städten Mainz, Worms, Trier und Koblenz, Landau, Speyer, Neustadt an der Weinstraße sowie den Landkreisen Ahrweiler, Germersheim, Südliche Weinstraße und dem Rhein-Pfalz-Kreis ist ein Anstieg bei den Bodenpreisen für Mischbauflächen und teilweise auch für Wohnbauflächen, erkennbar – wenn auch in manchen Bereichen nur noch moderat.

„Diese Erkenntnisse sind ein Indiz für den demografischen Wandel im Land“, erläuterte Dipl.-Ing. Werner Langner, Vorsitzender des Gutachterausschusses Rheinhessen-Nahe. Die Immobilienwerte in den Ortskernen der ländlich strukturierten Gebiete verfallen, während in den städtisch strukturierten Bereichen die Werte ansteigen. Allerdings wird in den Bereichen offensichtlich auch ein gewisser „Sättigungsgrad“ des Marktes erreicht.

Problematisch ist die Preisentwicklung für die Landwirtschaft, denn nahezu in ganz Rheinland-Pfalz ist ein starker Anstieg (im Mittel 11 %) der landwirtschaftlichen Bodenpreise zu verzeichnen. Dies sei zum Einen auf den starken Anstieg bei den Bodenpreisen für Weingärten zurückzuführen (insbesondere in der Rheinpfalz). Zum Anderen könne dies an dem zunehmenden Erwerb landwirtschaftlicher Flächen für Zwecke der Energiegewinnung (Photovoltaikanlagen, Windenergieanlagen und insbesondere Flächen für den Anbau von Pflanzen zur Biogasproduktion) liegen.

Die regelmäßige Veröffentlichung von Bodenrichtwerten durch die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte bildet eine wichtige Grundlage zur Schaffung von Transparenz am Grundstücksmarkt, denn jeder kann sich somit einen Überblick über Bodenwerte in Rheinland-Pfalz verschaffen. Entsprechende Informationen stehen rund um die Uhr kostenfrei für Jedermann im GeoPortal.rlp zur Verfügung (Basisdienst).

Eine ebenfalls kostenfreie Möglichkeit, Bodenrichtwerte im Internet aufzurufen, bietet der vom LVermGeo neu konzipierte Basisviewer BORIS.RLP, der zeitgleich mit der Vorstellung der Bodenrichtwerte 2016 an den Start geht. „Ich freue mich sehr, Bürgerinnen und Bürgern heute ein sehr bedienerfreundliches Rechercheinstrument an die Hand geben zu können,“ so Dr.-Ing. Jörg Kurpjuhn, allgemeiner Vertreter des Präsidenten des LVermGeo.

Beim Basisdienst handelt es sich im um freie Geodaten (OpenDATA), die weitestgehend uneingeschränkt genutzt werden können – lediglich die Namensnennung ist zu beachten (siehe www.lvermgeo.rlp.de/opendata).

Bodenrichtwerte können auch über Geodatendienste automatisiert abgerufen werden, eine für Makler, Banken, Versicherungen und Behörden interessante Lösung. Während der Basisdienst der Bodenrichtwerte lediglich den Bodenwert sowie die Art der baulichen Nutzung zum aktuellen Stichtag darstellt, beinhaltet der Premiumdienst sämtliche vom Gutachterausschuss angegebenen wertbeeinflussenden Merkmale des Bodenrichtwertgrundstücks, wie beispielsweise die Grundstücksgröße oder die Anzahl der Geschosse.

Die Bodenrichtwerte für Rheinland-Pfalz findet man im Internet unter <link http: www.boris.rlp.de _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.boris.rlp.de oder <link http: www.geoportal.rlp.de _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.geoportal.rlp.de. Weitergehende Informationen zum Thema Wertermittlung und Daten des Grundstücksmarktes erhält man direkt bei den Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse vor Ort oder unter <link https: gutachterausschuesse.rlp.de de startseite _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.gutachterausschuesse.rlp.de.

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